Kita Ebendorf – Nach Sanierung können Kinder wieder in die Einrichtung               

In mehreren Gutachten, erstellt durch unterschiedliche und unabhängige Institute, hat die Gemeinde Barleben die Situation in der Kindertagesstätte „Gänseblümchen“ in Ebendorf umfassend und gründlich untersuchen lassen. Anfang April musste das Hauptgebäude der Kindereinrichtung wegen aus Dämmmaterial freigesetzten Mineralfasern vorsorglich geschlossen werden. In der Auswertung der vorliegenden Ergebnisse hat die Gemeinde Barleben in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Börde die weitere Verfahrensweise zur Wiederinbetriebnahme der Einrichtung festgelegt.

Maßgeblich für die Entscheidung, die Kita wieder in Betrieb zu nehmen, ist die Aussage der in Deutschland zuständigen Dachorganisation „Gütegemeinschaft Mineralwolle“. Die Gütegemeinschaft trifft die Aussage: „Die letztere Analyse weist einen KI 40 aus und erfüllt damit die Kriterien der Freizeichnung. Zum Zeitpunkt der Verwendung und auch heute handelt es sich bei dem Mineralwolle-Produkt um eine freigezeichnete Mineralwolle gemäß den Anforderungen in Deutschland.“
Der Hersteller „isoware Saint Gobaine“ trifft die Aussage: „Die Zusammensetzung der untersuchten Probe ergab, dass es sich um biolösliche KI 40 Fasern handelt,…, die nach damaligem sowie heutigem Recht als ‚gesundheitlich unbedenklich‘ gelten.“
Auch das Fraunhofer Institut für Silicatforschung hatte in seiner Analyse der Staubproben einen KI von 39,5 festgestellt.

Gemäß des Leitfadens für Innenraumhygiene in Schulgebäuden vom Umweltbundesamt gelten Fasern mit einem KI>40 nach heutigem Kenntnisstand als frei von Krebsverdacht, da ihre Biolöslichkeit nur noch 30 bis 40 Tage beträgt.

Anders stellt sich die Situation bei Einordnung der Untersuchungsergebnisse der Raumluft in der Kindereinrichtung dar. Durch das zertifizierte Labor „Ökocontrol GmbH Schönebeck“ hatte die Gemeinde Barleben Raumluftproben aus drei Räumen im Erdgeschoss, dem Flur und dem Obergeschoss auf die Faserkonzentration untersuchen lassen. Im Raum „Bienengruppe“ im Erdgeschoss sind 430 Fasern/m³ Raumluft festgestellt worden, im Flur 481 Fasern/m³ und im Raum „Marienkäfergruppe“ im Obergeschoss 1320 Fasern/m³. Bei einer Faserkonzentration von weniger als 500 Fasern/m³ Raumluft ist kein Handlungsbedarf notwendig. Weisen die Proben zwischen 500 und 1000 Fasern/m³ Raumluft auf, ist mittelfristig etwas dagegen zu unternehmen. Finden sich aber mehr als 1000 Fasern/m³ in der Raumluft, sind sofortige Maßnahmen zur Beseitigung der Faserkonzentration in dem entsprechenden Raum bzw. Gebäude zu ergreifen. Hinweis: Da es keine Festlegungen für Dringlichkeitsstufen zur Sanierung für Künstliche Minearlfasern (KMF) gibt, werden hier vorsorglich Werte für gesundheitsschädliche Asbestfasern herangezogen.

Die Gemeinde Barleben hat zur Wiederinbetriebnahme der Kindertagesstätte in Ebendorf aufgrund der vorab genannten Analyseergebnisse folgende Maßnahmen veranlasst:
1. Das Entfernen der Mineralwolle im gesamten Gebäude
2. Den Austausch der Kassettendecken
3. Die Hygienereinigung der Lüftungsanlage und den Austausch der Filter
4. Die Spezialreinigung aller Räume und Gegenstände nach den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 521)

Die am 02.06.2015 in Auftrag gegebenen Sanierungsarbeiten beginnen am 09.06.2015. Am 15.06.2015 schließen daran die Reinigungsarbeiten an, so dass voraussichtlich in der 28 KW die Einrichtung wieder in Betrieb genommen werden kann.

Bildtext: Bei einer Informationsveranstaltung in Ebendorf wurden Eltern, Angestellte und der Ortschaftsrat Ebendorf von Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff (2.v.l.) und Katrin Röhrig, Bereichsleiterin Regiebetriebe (l.), über die Maßnahmen zur Wiederinbetriebnahme der Kita in Ebendorf informiert.

2.Elterinfoabend_Kita_Ebendorf

 


 
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